Veneter (Adria)

Völker auf der Italienischen Halbinsel im 6. Jahrhundert v. Chr.

Die Veneter waren ein antikes Volk, das den nordöstlichen Teil des heutigen Italiens besiedelte. Dort werden sie Paleoveneti genannt, um sie von den heutigen Einwohnern der Region Veneto zu unterscheiden, deren Bezeichnung im Italienischen Veneti lautet. Sie gaben der Region Venetien und der Stadt Venedig ihre Namen.

Ihr Gebiet erstreckte sich westlich bis zur Athesis, oder nach einigen Annahmen bis zur Adda, nördlich bis zu den Alpen und östlich bis zum Timavo im heutigen Friaul. In ihrem Gebiet waren Patavium und Ateste die politischen und kulturellen Zentren.

Eine antike Gründungslegende führte die Veneter auf ein paphlagonisches Volk, die Enetoi, zurück, die im 2. Jahrtausend v. Chr. nach der Zerstörung Trojas und dem Tod ihres Königs Pylaimenes aus ihrer kleinasiatischen Heimat unter Führung des Trojaners Antenor in das nördliche Adria-Gebiet gelangt seien, wo sie sich niederließen.[1]

Ethnolinguistisch waren die Veneter Indogermanen. Ihre durch etwa 300 kurze Inschriften dokumentierte Sprache, das Venetische, bildete entweder einen eigenständigen Zweig innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie oder gehörte zu den italischen Sprachen.[2]

Archäologischer Ausdruck der Veneter ist die Este-Kultur, die ihren Namen vom Fundort Este erhielt.

  1. Titus Livius: Ab urbe condita. Buch 1, 1, 1-3.
  2. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Sprachen. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47596-5, S. 206.

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